LabelFrancÉducation

Ein Zertifkat des französischen Außenministeriums

„C’est fait! – Die Europaschule erhält das LabelFrancÉducation

Gegen 9:30 hielt Schulleiterin Silvia Rudig letztlich die wohlverdiente Auszeichnung in den Händen, soeben feierlich überreicht durch den französischen Generalkonsul Dr. Etienne Sur. Damit endete eine lange Wartezeit an der Europaschule Erkelenz, an deren Ende die Schule ein Qualitätssiegel erhielt, das sie sich durch die langjährige und besondere Förderung der französischen Sprache verdient hat – insbesondere aufgrund des ausgeprägten bilingualen Zweigs.

 Am 15. November hatte die Europaschule allen Grund zum Feiern: die Europaschule wurde durch das französische Außenministerium (AEFE) offiziell mit einem Gütesiegel ausgezeichnet, dem LabelFrancÉducation.

Zugegen waren deshalb nicht nur die Verantwortlichen der Europaschule, von denen besonders Martha und Dominique Pierre für ihre federführende Einführung des bilingualen Zweigs hervorgehoben werden müssen. Dr. Etienne Sur, französischer Generalkonsul, war ebenso Gast an diesem Tag wie Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Aber auch Frau Dr. Angelika Ivens, Honorarkonsulin und Geschäftsführerin des Deutsch-Französischen Kulturinstituts Aachen sowie Dr. Hans-Heiner Gotzen, Schuldezernent der Stadt Erkelenz, folgten der Einladung der Europaschule gerne.

Der Rahmen war also gesetzt und alle Beteiligten, unter anderem die aktuelle Schulleiterin Silvia Rudig sowie ihr Vorgänger Willi Schmitz, schienen den Tag genießen zu können. Nach kurzer Begrüßung durch Frau Rudig und das deutsch-französische Trio aus bilingualen SchülerInnen der Klassen 7 und 10 folgte ein musikalischer Willkommensgruß der bilingualen Klasse 5a, ebenfalls, wie sollte es anders sein, in französischer Sprache.

Der Generalkonsul bezeichnete so auch die SchülerInnen selbst als „die richtigen Botschafterinnen und Botschafter“. Seine Begeisterung kannte keine Grenzen, da die französische Sprache selbst an einer Realschule in einem solchen Maß gefördert wird. Als selbstverständlich hatte dies auch Schuldezernent Gotzen nicht hinnehmen wollen – besonders vor dem historischen Hintergrund der durchaus holprigen und bisweilen feindseligen Vergangenheit beider benachbarten Länder. Er betonte zugleich, dass es wichtig sei, „in kriegerischen Zeiten zusammenzuwachsen“, ein Prozess, der auf kommunaler Ebene beginnen muss, bei den jungen Menschen.

Ministerin Feller hingegen fand es beachtlich, binnen eines halben Jahres gleich zweimal zu Gast an ein und derselben Schule zu sein. Dieser Umstand zeige aber, „wie sehr an der Europaschule Erkelenz tatsächlich der europäische Gedanke gelebt werde“ – zumal sie bereits anlässlich des Europatages am 9. Mai 2023 mitsamt 1500 Schülerinnen und Schülern auf dem Marktplatz für internationalen Zusammenhalt und Völkerverständigung demonstriert hatte.

Der erste Teil des Programms endete schließlich mit der Übergabe des LabelFrancÉducation an Frau Rudig.

Die Europaskulptur wurde an ihrem zentralen Platz vor dem Haupteingang des Schulkomplexes enthüllt sowie vorgestellt. Dies übernahmen – auch für den Bildhauer Robert Simon – drei Schülerinnen, die selbst an der Gestaltung der Skulptur mitgewirkt hatten.

Anschließend wartete im Pädagogischen Zentrum der Schule noch ein stilechtes französisches Buffet, das allerdings erst eröffnet wurde, nachdem alle Beteiligten der deutsch-französischen Laienreanimation gefolgt waren. Nicht nur das Buffet war an diesem Tag komplett in Eigenregie durch die Schülerinnen und Schüler der Europaschule Erkelenz vor- und zubereitet worden. Im Pädagogischen Zentrum dokumentierte eine Fotoausstellung, welche Anstrengungen seitens der Schule im Jahr 2023 unternommen worden waren, um den Erwerb der französischen Sprache in besonderem Maße zu fördern.

 

Im Namen der Fachschaft sowie der Europaschule Erkelenz,

Steffen Kanwischer

Bericht der Rheinischen Post

Hintergrund

Seit 10 Jahren verleiht das französische Außenministerium Schulen mit herausragenden bilingualen Zweigen weltweit die Auszeichnung LabelFrancÉducation. Ziel dieses von der Agentur für Französisch-Unterricht im Ausland (AEFE) betreuten Labels ist es, den Französischunterricht und die Beschäftigung mit der französischen Sprache und Kultur außerhalb Frankreichs zu fördern und zu unterstützen.


Weltweit gibt es 586 LabelFrance-Schulen in 60 Ländern. In Deutschland freuen sich 20 Schulen über diese Auszeichnung, davon 3 – neben unserer – in Nordrhein-Westfalen.  


Die Europaschule Erkelenz erfüllt mit ihrem, von unserer ehemaligen Französischlehrerin, Martha Pierre, und dem damaligen Schulleiter, Willi Schmitz, ins Leben gerufenen, bilingualen Zweig die geforderten Voraussetzungen, die zu einer besonderen Qualität des Französischunterrichts beitragen. Neben dem verstärkten Französisch- und bilingualen Sachfachunterricht im bilingualen Zweig werden auch die sprachlichen Qualifikationen der Französisch-LehrerInnen, das DELF-Scolaire, pädagogische Konzepte im Bereich des Unterrichts und der Weiterbildung der Lehrkräfte, die Austausche und frankophonen Aktivitäten berücksichtigt. Das unter Federführung von Herrn Ratajski und Herrn Pierre erstellte Dossier wurde genauestens unter die Lupe genommen. Die Schulen des Netzwerks erhalten Zugang zu einer Reihe von pädagogischen Materialien sowie Fortbildungsangeboten.